19. August – 10. September 2018

Sonntag, 19. August: Das Mobil ist gepackt. Gegen 10.00 Uhr starten wir auf unsere Schwedentour. Doch manchmal steckt das Leben voller Überraschungen. Auf dem Weg nach Rostock zum Fährhafen folgt kurz vor Brome eine Fehlermeldung auf dem Tacho. Diese weist auf Probleme in der Bremsanlage hin. Der ADAC will uns natürlich erst einmal abschleppen lassen. Bei unserer Mobilgröße und Gewicht ist das Gott sei Dank aber nicht so einfach. Denn wenn wir erst einmal in einer Werkstatt stehen, dann kommen wir vor Montag nicht weiter. So müssen wir länger warten -2 ½ Stunden – dann kommt ein „Gelber Engel“. Der checkt alles sehr sorgfältig und kann keinen Fehler finden. So fahren wir dann beruhigt weiter. Gegen 18.00 Uhr treffen wir auf dem Stellplatz am Mühlendamm in Rostock ein. Brigitte und Detlef, Rita und Bernhard, Karin und Lore sind auch schon da. Bei Jenny und Harry hat am Morgen die Starterbatterie die Geister aufgegeben, so dass sie auch erst mit Verzögerung wegkommen. Sie treffen zwei Stunden später ein. Dann sind wir alle zusammen. Dieser  Stellplatz in Rostock ist nicht schön, aber als reiner Übernachtungsplatz geht es.

339 km                54°5‘4‘‘  12°9‘13‘‘

Montag, 20. August: Die Nacht ist kurz. Um 5.00 Uhr klingelt der Wecker. Nachdem ich aus dem Bad komme, muss ich noch mit dem Hund. Lara will schließlich auch noch einmal vor der Fährüberfahrt aus der Hose. Nachdem das alles erledigt ist und auch die anderen soweit sind, starten wir um 6.00 Uhr zum Fährhafen. 14 km. Hier frühstücken wir erst einmal. Noch vor 7.00 Uhr beginnt das Einchecken, so dass sogar fünf Minuten vor der eigentlichen Abfahrtzeit um 8.00 Uhr sich die Fähre in Bewegung setzt. Die Überfahrt verläuft ruhig, so dass wir pünktlich nach 6 Stunden Trelleborg erreicht haben. Um 15.00 Uhr verlassen wir den Hafen. Bis auf die letzten 20 km fahren wir nur auf Autobahnen bis an unser Ziel Bolmen am Bolmensee. Kurz nach 18.00 Uhr treffen wir hier ein.

Dienstag, 21. August: Wir beziehen unsere endgültigen Plätze und richten uns für die nächste Zeit häuslich ein. Detlef bereitet sein Boot und die Angelausrüstung vor. So ist auch dieser Tag ausgefüllt. Mittags überrascht Brigitte uns mit einem selbstgebackenen Russischen Zupfkuchen. Abends steuert Harry Boullionwürstchen und Lore Kartoffelsalat bei. So lässt es sich leben.

Mittwoch, 22. August: Heute kommt das Boot ins Wasser. Doch das Leben steckt voller Überraschungen. Die elektrische Seilwinde, die das Boot auf den Trailer zieht und es dort auch festhält, funktioniert nicht. Detlef und ich fahren mit Gunni, der Campingplatzbetreiberin, nach Ljungby. Dort kauft Detlef eine neue mechanische Winde. Diese bauen wir am Nachmittag ein.  Abends grillen wir dann frische Thüringer Bratwurst mit aufgebackenem Weißbrot von Brigitte und Detlef.

Donnerstag, 23. August: Heute kommt das Boot ins Wasser. Doch das Leben steckt voller Überraschungen. Das Boot läuft gut vom Trailer. Die mechanische Seilwinde verrichtet ihren Dienst mit lautstarkem Klackern. Das Boot schwimmt – aber es tritt Wasser ein. Die Ursache ist schnell gefunden. Erst einmal müssen wir kräftig Wasser schöpfen. Dann hat Detlef einen Proppen geholt und das Loch gestopft. Wir starten zur Probefahrt. Es geht auf den großen Bolmensee. Er ist der 10. größte See Schwedens. Die Aussicht auf das Wasser, die Inselchen  und die umliegenden Wälder ist phantastisch. Zum Mittagessen sind wir zurück. Rita und Bernhard steuern heute Brathering bei, die Bernhard selbst in Kappeln gefangen hatte. Bernhard und Detlef stehen an den Pfannen und bereiten zum Fisch die Bratkartoffeln. Lecker. Am Nachmittag kommt leider so viel Wind auf, dass wir zur ersten Angeltour nicht starten können.

Freitag, 24. August: Leichtes Tröpfeln auf dem Mobildach kündigt Regen an. Als ich mit Hund und Fahrrad auf „Pinkeltour“ bin, geht es dann auch richtig los. Nachdem wir zurück sind, wird gefrühstückt. Dann ziehen wir die Markise heraus und hängen Seitenwände ein. Nach 10.00 Uhr hört es auf zu regnen und wir starten zur ersten Angelausfahrt. Wir fahren weit hinaus über den See und schleppen an zwei Ruten unsere Wobbler hinterher. Unser Käpten Detlef steuert uns geschickt über Tiefen und Untiefen. Bernhard hat den ersten Biss und zieht einen schönen Zander ins Boot. Nicht weit später habe ich den nächsten Biss und ein Hecht landet im Boot. Dann habe ich noch einmal einen Biss. Es muss wohl ein großer Hecht gewesen sein, der allerdings kurz bevor es ins Boot geht, sich wieder vom Haken gelöst hat. Schade. Zurück an Land bereiten wir unser Mittagessen zu. Wir machen „Chappi“. Ein leckeres Pfannengericht, das allen wohl mundet.

Samstag, 25. August: Das schöne Wetter hat sich heute weiter eingetrübt. Da Detlef immer nur zwei Personen mit ins Boot nehmen kann, bleibe ich heute an Land. Er fährt mit Bernhard und Harry auf den See. Einige Zeit verbringe ich bei den sechs Frauen. Als sie ihrer Lieblingsbeschäftigung dem Zocken nachgehen, verziehe ich mich und lese etwas. Gaby hat bereits früh am Morgen einen leckeren Kuchen gebacken. Diesen verzehren wir, als die drei Männer zurück sind. Leider sind sie „Schneider“ geblieben. D.h. kein Fisch hat gebissen. Zum Abend machen wir uns über eingelegten Matjes mit Pellkartoffeln von Brigitte und Detlef her. Sehr lecker. Jenny fühlt sich nicht und hat ein geschwollenes Auge.

Sonntag, 26. August: Heute bleibt Harry an Land, um seine Jenny zu pflegen. Wir fahren am Vormittag auf den Bolmensee heraus. Große dunkle Wolken treiben uns voran. Nach gut zwei Stunden Schleppfahrt hat noch immer kein Fisch gebissen. Immer stärker aufkommender Wind und hohe Wellen mit Schaumkronen treiben uns zurück an Land. Harry hat am Donnerstag den Einkauf für eine Tajine gesponsert. Diese bereiten wir heute Abend zu. Sie hat allen gut geschmeckt. Danke an Harry. Wir machen uns Sorgen um Jenny. Ihr Zustand hat sich verschlimmert.

Montag, 27. August: Es geht Jenny wieder besser. Sie ist aufgestanden und isst auch wieder. Die Wettervorhersagen für heute sind einfach nur negativ. Viel Regen und böiger Wind lassen uns an Land bleiben. Wir Männer unterliegen der Irrigen Hoffnung, dass der Regen der vergangenen Tage die ersten Pilze aus dem Boden sprießen lässt. Vergeblich. Während wir auf Suche waren, haben die Frauen Karin bei der Zubereitung von Bigos, einem polnischen Gericht, unterstützt. Zu Mittag verstärken wir den Regenschutz an unserer Markise neben den Seitenteilen m mit einer Plane davor. So können wir mittags das wohlschmeckende Bigos gut geschützt verzehren. Karin hab Dank – dein Erstlingswerk ist dir hervorragend gelungen.

Dienstag, 28.August: Es geht um 10.00 Uhr auf den See. Das Wetter ist gut und wenig Wind. Dieser frischt allerdings zur Mittagszeit hin immer mehr auf und bringt auch leichten Regen mit sich. Es haben sich ordentliche Schaumkronen auf den Wellen gebildet.  Als wir schon auf dem Rückweg sind, kommt endlich der ersehnte Biss. Ich habe einen schönen 60er Zander am Haken. Leider ist das heute die ganze Ausbeute. Als wir wieder zurück bei den Frauen sind, unterbrechen diese ihr Rummikub und bereiten einen großen Topf Mockturtlesuppe, den Lore gesponsert hat. Jenny geht es wieder schlechter, so dass es zum Abend hin nach Ljungby zur Untersuchung ins Krankenhaus geht. Detlef begleitet Jenny und Harry. Sie kommen erst spät wieder zurück. Jenny soll in den nächsten Tagen Schonkost zu sich nehmen.

Mittwoch, 29. August:  Zu gewohnter Zeit geht es wieder aufs Wasser. Auch heute  ist anfangs der See fast ohne Wellengang. Das ändert sich dann aber wieder zur Mittagszeit hin. Allerdings wird es heute nicht so heftig wie gestern. Den ersehnten Biss hat heute Bernhard. Wieder ist es ein Zander. So bleiben wir heute wenigstens nicht Schneider. Der heutige Tag vergeht ohne Regen und es ist angenehm warm. Jenny Zustand ist unverändert.

Donnerstag, 30. August: Die Wettervorhersage für heute ist nicht gut. Wir beschließen die Niederschläge der vergangenen Tage positiv zu nutzen. Zu viert fahren wir mit den Rädern in den Wald und gehen auf Pilzsuche. Der Regen hat wahre Wunder gewirkt. Innerhalb einer Stunde haben wir reichlich Steinpilze, einen ganzen Teil Maronen und auch ein paar Birkenpilze gesammelt. Kaum sind wir zurück bei den Mobilen, setzt leichter aber stetiger Regen ein. Nach einer so reichen Ernte kommt dann aber die Mühe des Putzens. Da wir heute jedoch die Reste der vergangenen reichlichen Mahlzeiten vertilgen müssen, werden die Pilze nach dem Putzen für den nächsten Tag übergewellt. Morgen gibt es dann eine große Pilzpfanne.

Freitag, 31. August: Schlechtes Wetter, Regen und Wind. Zu Mittag haben wir Bratkartoffeln und Pilze zubereitet. Wir sind mit dem Boot rausgefahren. Wegen starken Wellengangs haben wir aber sofort abgebrochen und sind zurückgekehrt.

Samstag, 1. September: Der Wind hat nachgelassen, so dass wir auf den See fahren können. Bernhard hat vormittags einen schönen Zander fangen können. Mittags gab es Nudeln mit selbst gemachter Tomatensoße. Am Nachmittag ging es wieder aufs Boot. Bei herrlichem Sonnenschein sind wir über den See gekreuzt. Die Ausbeute war etwas mager – der Hecht hätte besser seine Mutter vorbei geschickt.

Sonntag, 2. September: Heute früh liegt Nebel über dem Land und dem See. Wir fahren zu viert in den Wald. Wir müssen unsere Taschen förmlich verschließen, dass nicht zu viele Pilze hinein springen. Innerhalb einer halben Stunde sind die Taschen prall gefüllt. Bei den Mobilen zurück geht es dann ans Putzen. Am Nachmittag fahren wir bei herrlichstem Wetter mit Sonnenschein und fast spiegelglattem Wasser für 4 Stunden auf den See. Als „Schneider“ kehren wir zurück. Ein strammer Hecht muss meinen fängigsten Wobbler samt Stahlvorfach von der Schnur gebissen haben. Der Wobbler lief zwischen 3 und 5 Metern über Grund. Am Abend wurden wieder Reste vertilgt. Eine große Pfanne gebratene Nudeln besänftigte selbst die hungrigsten Mägen.

Montag, 3. September: Nach dem Frühstück müssen wir ver- und entsorgen. Anschließend fahren wir zum Einkaufen nach Ljungby. Bernhard und Harry fahren mit Detlef auf den See. Leider kehren sie als Schneider zurück. Heute geht es den Pilzen, die wir gestern gesammelt haben, zu Leibe.

Dienstag, 4. September: Seit gestern hat sich das Wetter spürbar verbessert. Bei herrlichem Sonnenschein und glattem See fahren wir zum Angeln raus. Ein großer Zander an meiner Angel rettet die Ausfahrt. Zum Abendessen gibt es den in den letzten Tagen gefangenen Fisch frisch aus der Pfanne. Eine Hochzeitsnacht auf der Zunge. Der Unterschied zu gewerblich gefangenen Fisch ist unverkennbar. Geangelter Fisch wird direkt nach dem Fang geschlachtet. Er kann ausbluten. Das wirkt sich auf die Qualität des Fischfleisches erkennbar aus.

Mittwoch, 5. September: Der Himmel ist bedeckt und das Wasser sehr ruhig. Die Frauen gehen ihren hausfraulichen Pflichten nach. Sie klönen und spielen Rummikub während wir auf dem Wasser sind und für Nahrung sorgen. Heute ist der bislang beste Tag auf dem Wasser. Erst beißt bei Bernhard ein jugendlicher Zander, dann ein größerer bei mir. Keine 10 Minuten später hat Bernhard den nächsten Biss. Ein kapitaler Hecht von 90 Zentimetern wird von Detlef über die Bordwand gezogen. So etwas gibt es nicht alle Tage. Vielleicht ist es der größte Fisch in seinem Anglerleben. Detlef zerlegt und filetiert ihn später an Land. Das sind unglaublich dicke Filets. Zum Abendessen bereiten wir Pickert, eine lipperländische Spezialität. Ein phantastischer Sonnenuntergang läutet dann langsam das Tagesende ein.

Donnerstag, 6. September: Petrus meint es gut mit uns. Detlef fährt mit Karin und Lore über den Bolmen zur Rökeri Tira Holmen. Hier gibt es frischen und geräucherten Fisch in allen Variationen. Die drei sorgen für reichlich Umsatz in der Rökeri. Zum Mittag har Gaby einen leckeren Thunfischsalat für alle bereitet. Nachmittags gehen wir noch einmal zum Angeln bzw. die Frauen zum Zocken. Die Mädel sind erfolgreicher als die Angler. Die kommen als Schneider zurück.

Freitag, 7. September: Das Wetter hat sich deutlich eingetrübt. Es Herrscht Ostwind, der auch einige Wellen bereitet. Ein kleiner Hecht verhindert, dass wir als „Schneider“ zurückkehren. Wir fahren dann direkt die Slipanlage an. Detlefs Boot wird wieder auf den Trailer gezogen. Es hat uns beste Dienste geleistet. Aber alles geht einmal vorüber. Mittags ist großes Fischessen angesagt. Detlef und Bernhard braten Zander- und Hechtfilets aus den vergangenen Fängen. Mit runden Bäuchen beenden wir das köstliche Mahl.

Samstag, 8. September: Heute wird klariert. Die Mobile werden geputzt und aufgeräumt. Ebenso geschieht es mit dem Boot. Mittags gibt es von Bernhard und Rita Eierpfanne.

Sonntag, 9. September: Die letzte Nacht am Bolmensee verläuft wie alle anderen – sehr ruhig und entspannend. Wir bereiten langsam die Mobile für die Abfahrt vor. Bei „Gunni“  begleichen wir unsere Rechnung. Anschließend hängen wir den Bootstrailer bei Detlef an, der bereits mit Ver- und Entsorgung fertig ist. Mittags nehmen wir Gabys selbstgebackenen Kuchen ein. Dann starten wir in Richtung Trelleborg.

Montag, 10. September: Heute geht es auf die Fähre nach Rostock und anschließend auf die individuelle Heimfahrt.

Lutz

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